Mittwoch, März 09, 2005

Friedensreich Hundertwasser-Ausstgellung und Gewaltandrohungen

Erstmals seit vielen Jahren soll in der Schweiz eine Ausstellung mit Werken von Friedensreich Hundertwasser ( Fritz Stowasser). Der 2000 im Alter von 71 Jahren verstorbene Künstler galt als kritischer und innovativer Mensch. An vielen Orten können seine Bauten bewundert werden.

Veranstalter dieser Ausstellung soll der Schweizer Energiekonzern AXPO (AXPO betreibt auch Atomkraftwerke) sein, Veranstaltungsort das Schloss Böttstein im Kanton Aargau. Rund 50 Bilder und druckgraphische Werke sollen gezeigt werden, ab 15. März 2005. Damit will der Konzern sein Kulturengagement unterstreichen. Ein St.Galler Gallerist wird die Ausstellung zusammen stellen.

Soweit, so gut. Doch heute wurde bekannt, dass gegen den Galleristen und scheinbar auch gegen die AXPO verschiedene Drohungen eingegangen sind. Auch die Hundertwasser-Stiftung war von der Idee nicht begeistert und äusserte sich entsprechend in St. Gallen.

Kurzerhand ist die Ausstellung nun gestrichen. Sie wird nicht stattfinden und der Gallerist hat Anzeige "gegen unbekannt" erstattet.

Hundertwasser war ein erklärter Gegner der Atomenergie und hat dies auch künstlerisch immer wieder zum Ausdruck gebracht. So haben Gegner der Ausstellung von einer Vergewaltigung des verstorbenen Künstlers gesprochen. Zu recht, wie ich finde.

Wenn ein Gallerist eine bedeutende Sammlung eines Künstlers hat, berechtigt ihn dies noch lange nicht, über den Künstler nach belieben zu verfügen, auch wenn er nicht mehr lebt. Allerdings finde ich es absolut falsch, dass eine solche Ausstellung mit Gewaltdrohungen verhindert wird. Irgendwie klingt das nach "Gewalt durch Gewalt" und das braucht niemand. Sicher auch der "verteidigte" Künstler nicht, der in seinem selbst gewählten Namen "Frieden" trägt.

Liebe Grüsse und bleibt wach

Roger

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